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von Lilo Herz
Martin Walker: "Bruno Chef de police"
Der Titel läßt vermuten, daß es sich um einen Krimi handelt. Aber nicht jeder Roman, dessen Protagonist ein Polizist ist, bietet knallharte Action. Bruno lebt im Périgord, in Frankreich, so wie übrigens auch der Autor, der eigentlich aus Schottland stammt. Er muß sich inzwischen in Frankreich sehr wohl fühlen, denn er schildert das Leben und die Tätigkeit des Landpolizisten Bruno so einfühlsam, daß man diesen um die Beschaulichkeit seines Daseins einfach beneiden muß. So wie Donna Leon Italienfreunde gewinnt, könnte Martin Walkers Bruno zu einer Symbolfigur für Frankreichfans werden, hat ihn doch der Autor mit allen liebenswerten Eigenschaften dazu ausgestattet: Neben der üblichen Polizeiarbeit hilft er den Bürgern nicht nur pfiffig, sich gegenüber „herzlosen Bürokraten aus Brüssel“ (von der EU) zur Wehr zu setzen, er organisiert gekonnt eine Demonstration, er klärt die Leser auch über kulinarische Leckereien auf, (das Périgord ist das Herzstück der gastronomischen Kultur Frankreichs!), er muß sich auch mit der Lösung eines grausamen Mordfalls beschäftigen und erteilt dem Leser in diesem Zusammenhang kleine Lektionen in Geschichte der Republik Frankreich, die einem helfen, fast schon vergessene politische Ereignisse einzuordnen und besser zu verstehen. Weiter so, Monsieur le chef de police, wir sind gespannt!
 | Martin WalkerBruno Chef de policeDiogenes, 352 Seiten, EUR 19,90 |
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